Das Gofio Museum in Las Tricias - Ursprung und Verarbeitung
Jeder, der schon einmal die Kanarischen Inseln besucht hat, kennt Gofio und hat es vielleicht schon einmal selbst probiert. Gofio war schon bei den Ureinwohnern, den Guanchen, ein Grundnahrungsmittel und da die Bewohner der Inseln nicht gerade mit Reichtum gesegnet waren resp. sind...
Was ist Gofio? Im Gofio-Museum - in Las Tricias - erfahren Sie mehr!
Jeder, der schon einmal die Kanarischen (sowie auch La Palma) Inseln besucht hat, kennt Gofio und hat es vielleicht schon einmal selbst probiert. Gofio war schon bei den Ureinwohnern, den Guanchen, ein Grundnahrungsmittel und da die Bewohner der Inseln nicht gerade mit Reichtum gesegnet waren resp. sind, gehört Gofio auch heute noch in jeden kanarischen Haushalt. Gofio ist ein Mehl aus Mais-, Hirse- oder Gerstenkörnern, das vor dem Mahlen geröstet wird und durch diesen Röstvorgang erhält es seinen einzigartigen Geschmack, ist aber trotzdem so neutral, dass man das Mehl mit allen möglichen Zutaten mischen kann.
Die Ziegenhirten mischen Gofio mit Ziegenmilch und haben so eine sättigende, nährstoff- und proteinreiche Nahrung. Man kann Suppen mit Gofio andicken oder auch Süßspeisen herstellen (etwa mit Bananen oder auch Feigen), es wird sogar Brot daraus gebacken. Man erzählt, dass sogar Christoph Kolumbus Gofio auf seine langen Seereisen mitgenommen hat und die Bewohner der Inseln nennen ihr Hauptnahrungsmittel auch liebevoll das „Mehl der Guanchen“. Eine regelrechte Renaissance erfährt Gofio heutzutage, wo man sehr darauf achtet, sich gesund zu ernähren, denn Gofio ist eines der naturreinsten Mehle.
Es gibt übrigens gerade hier auf den kanarischen Inseln winzig-kleine Restaurants, manchmal versteckt in Garagen oder Scheunen die songenannten „guanchinches“, hier werden nur Gerichte nach Original-Rezepten angeboten. Aber auch die renommierten Köche nehmen Gofio wieder vermehrt in ihre Menüs auf, z.B. auch als Crepe.
Eine kleine Zeitreise kann man nun in Las Tricias unternehmen und das erst im April 2016 eröffnete Gofio-Museum besuchen.
Hier bekommt man auf großen Plakaten an der Wand viel Information über das einstige und oftmals auch einzige Nahrungsmittel der Inselbewohner.
Die Plakate sind dreisprachig, in spanisch, englisch und auch deutsch. Man hat die historischen Werkzeuge liebevoll restauriert und der Besucher kann sich bestimmt lebhaft vorstellen, dass die Herstellung des Gofio nicht gerade eine leichte Tätigkeit war.
Die alte Mühle wurde aufwendig restauriert, leider ist es ein wenig dunkel darin, aber wer hatte denn damals schon Strom?
Vom Aridanetal kommend fährt man in Richtung Puntagorda und bleibt auf dieser Strasse. Dort wo es dann rechts hoch zum Roque de los Muchachos geht (dort befindet sich auch das Observatorium), biegt man links ab, auf die LP114 in Richtung Garafia, das steht auch auf dem Straßenschild.. Etwas aufpassen muss man dann schon, damit man das Hinweisschild (Bild 009) nicht übersieht. Auf einer recht kurvigen Piste gelangt man dann zu dem „Museo de Interpretación del Gofio“ und der Eintritt ist wirklich nicht teuer. 2,50 € zahlen Touristen, Residenten 1,75 €, Kinder unter 12 Jahren und die Anwohner von Garafia können gratis in das Museum und Kinder über 12 Jahren kosten 1,25 €. Geöffnet hat das Museum täglich von 10.00 h – 18.00 h, an Sonn- und Feiertagen von 10.00 h . 16.00 h. Es ist vom Aridanetal aus eine gute Stunde zu fahren, bis man das Museum erreicht hat, aber: Es lohnt sich.